Mir ist mal so eine Geschichte eingefallen...
Ich hoffe, sie gefällt euch. Bitte schreibt Kommis.
- Cover:
- Prolog:
- Voller Trauer und Sehnsucht starrte die junge Kätzin in den wolkenfreien, dunkelblauen Nachthimmel. Das goldene Licht des Vollmondes sickerte duch die lichten Bäume und lies ihr weiches Fell in einem sanftem Glanz erstrahlen, ein kühler Windhauch zerzauste es, doch sie schien es nicht bemerkt zu haben. Wieso ich?, flüsterte sie. Eine einzelne Träne rollte langsam über ihr Gesicht und fiel in das klare, hellblaue Wasser des Flusses, an dessen Ufer sie stand, sie Pfoten halb in dem weichen, fast weißen Sand vergraben. Die Kätzin seufzte und beobachtete, wie die Kreise, die die Träne im Wasser verursacht hatte, sich weiter ausbreiteten und immer schwächer wurden. Selbst der kleinste Tropfen verursacht große Kreise..., ging ihr durch den Kopf.
Wie passend... Ihre Augen brannten und ihr Blick verschleierte sich wieder, dann floss das erlösende salzige Nass über ihr Gesicht. Wie kann etwas, das so viel Schmerz bedeutet, so schön sein..., fiel ihr ein, als sie sah, wie das Licht sich in dem perfekt geformten Wassertropfen, der genau wie die vorherigen in den Fluss fiel, sanft brach. Einen kurzen Moment lang schien sie fast glücklich auszusehen, selig, mit sich zufrieden. Doch dann kehrte die Traurigkeit in ihre Augen zurück. Wieso ich?, flüsterte sie erneut, dann sah sie wieder hoch in den Himmel. Wie viele Sterne es wohl gibt? Wie viele verlorene Seelen, gefangen in Einsamkeit? Was ist es, das mir fehlt? murmelte sie, während sie gedankenverloren zu den Sternen sah.
Nochmals traten ihr Tränen in die Augen. Wieso..., wisperte sie schon wieder. Sie war erst ein paar Monde alt, und doch fühlte sie sich, als hätte sie schon ewig gelebt. Andere Katzen in ihrem Alter liegen noch ängstlich an ihre Mutter gekuschelt, oder springen fröhlich und ohne Sorgen auf einer grünen Wiese herum. Ich fühle Schmerz, wenn ich an meine Vergangenheit denke, an eine Vergangenheit, die es eigentlich gar nicht geben dürfte..., sagte sie leise und voller Wehmut.
Sie erinnerte sich an so viel Schmerz, doch sah nie die Bilder dazu.
Da blitzte auf einmal eine Szene vor ihr auf:
Die Sonne schien warm auf ihren Pelz, Schmetterlinge flogen über die grasgrüne, riesige Lichtung vor ihr.Sie sah zu einer Gruppe Katzen, wollte zu ihnen gehören, doch diese sahen nur ablehnend weg. Traurig ließ sie den Kopf hängen. Langsam drehte sie sich um und ging davon, raus aus dem sicheren Gebiet, keiner hielt sie auf. Sie war alleine.
Noch einmal sah sie zurück, sah Freunde von ihr, von denen sie dachte, sie würden sie mögen. Doch was sind schon Freunde? Freunde sind Personen, die denken, sie würden dich verstehen und mögen, doch in Wirklichkeit versteht dich niemand, außer dir selbst... Ihr wurde klar, dass sie schon immer allein gewesen war. Ihr wurden zwar Fragen gestellt wie: "Wie geht es dir?", doch eigentlich interessierten die anderen sich nicht für die Antwort. Sie fragten aus Höflichkeit, um nett zu sein, oder einfach, um ein Gespräch anzufangen. Schon so oft wurde sie einfach ignoriert und nicht beachtet. Wozu redete sie überhaupt noch, wenn es doch sowieso niemanden interessierte.
Fast immer, wenn sie etwas sagte, irgendetwas über sich selbst erzählte, taten die anderen teilweise so, als würden sie zuhören, doch es war ihnen ganz egal, was sie sagte. Selbst wenn sie gesagt hätte: "Ich bring mich um." hätte es die anderen, ihren "Freunden", nicht interessiert. Sie würden ihr nicht glauben, egal, wie ernst sie es meinte. Vielleicht würden sie kurz lachen, aber dann würden sie sofort wieder über ein anderes Thema sprechen, so, als hätte sie nichts gesagt.
Das alles wurde ihr erst jetzt klar, wo sie mit Tränen in den Augen, Tränen, die sie schon seit so langem zurückgehalten hatte, die Katzen ansah, die fröhlich auf der so wunderbar grünen und weichen Wiese herumtollten. Eine Schar Katzen unterhielten sich lachend am anderen Ende. Keiner von ihnen schaute zu ihr, zwar wanderten einige Blicke über sie hinweg, doch keiner sah sie wirklich an. Als würde ich gar nicht existieren...vielleicht stimmt das ja auch...ich bin einfach gar nicht da...ein Geist...und einsam...Wieso kann ich mich nicht einfach hierhin legen, auf diese weiche, gemütlich aussehende Wiese...hinlegen und einfach liegen bleiben...vermissen würde mich sowieso keiner..., flüsterte sie leise mit emotionsloser Stimme und sah auf das Gras, das sich im sanftem Wind leicht hin und her bewegte. Auf einmal schalte ein Lachen zu ihr herüber, fröhlich und sorglos. Sie kannte das Lachen, seit dem Tag ihrer Geburt hatte sie es oft gehört...doch es zu dieser Situation zu hören erschien ihr falsch...
Mama..., wisperte sie. Dann rief sie noch einmal, diesmal lauter, Mama!
Die erwachsene Kätzin drehte sich kurz zu ihr um, musterte sie mit abschätzendem Blick, und drehte sich dann wieder weg, lachte weiter. Ignorierte sie. Bin ich denn nicht mehr deine Tochter?, hauchte sie heiser, während es ihr so vorkam, als würde ihr Herz gleich aufhören zu schlagen. Alles vor ihren Augen verschwamm, kam ihr unwirklich vor. Dann spürte sie einen unbeschreiblichen Schmerz. Danach folgte Leere. Einfach nichts. Sie konnte wieder normal sehen, doch empfand nichts mehr. Keinen Schmerz . Diese Leere war noch tausendmal schlimmer als der Schmerz .
Die Kätzin blinzelte und die Bilder verschwanden, doch die Leere blieb.
Sie fühlt sich kalt und leer, vermisst etwas, was sie nie gehabt hat.
Der Nachtwind strich sanft durch ihr Fell, als wollte er sie aufmuntern und trösten. Sie nahm in irgenteinem Teil ihres Gehirns wahr, dass der Fluss leise plätscherte und die Sonne langsam am Himmel hinter ihr aufgang, die warmen und weichen Farben verdrängten die Finsternis.
Mama..., flüsterte sie in Erinnerung in den Traum versunken.
Mama, wo bist du? Wo warst du? Wieso bist du jetzt nicht hier bei mir? Wo bist du jetzt, ich brauche dich...
Tu mir das nicht an, nicht noch einmal, ich kann nicht mehr. Wieder rollte eine einsame Träne über das Gesicht der Kätzin.
Dann schloss sie die Augen, trat sie einen Schritt zurück und drehte sich langsam um, verließ ihr altes Leben.
Ich hoffe, sie gefällt euch. Bitte schreibt Kommis.
Zuletzt von Lichtblüte am Do Nov 25, 2010 3:19 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet